Schneider Naturstein

Anno Domini

1905 bis 2020

Unsere Unternehmensgeschichte

1905

Bereits 1867 ist nachweislich auf der Gemeindekarte bereits das Wohnhaus Böhnen auf der (zukünftigen) Schwarzwaldstrasse eingezeichnet. Mein Urgroßvater Hermann Bohnen genannt Kammann, hat der Überlieferung nach, ab 1905 auf dem Gelände Blockstufen, Bürgersteigplatten und Brunnenrohre hergestellt. Ebenfalls führte er Terrazzoarbeiten (örtlich eingebrachter und bearbeitenden Kunststein / Betonwerkstein) aus. Leider verstarb er am Ende des 1. Weltkrieges.

1935

Am 25.05.1935 heiratete meine Oma Ilse geborene Bohnen genannt Kammann ihren Fritz Schneider, der den Betrieb dann später übernahm. Nach der späten Rückkehr aus Russland führte er den Betrieb weiter und erweitere das Sortiment auf Natursteinstufen, sowie Hohlblockstein und Dachziegel. Später als Klosterhardter Kunststeinfabrik Fritz Schneider & Cie.

1955

Bereits mit 14 Jahren fand der zweitgeborene Sohn Udo Schneider seinen Platz im Betrieb. Die früheren Blockstufen wurden von gefertigten Winkelstufen abgelöst und der örtlich eingebrachte Terrazzo war ebenfalls auf dem Rückzug. Kunststein wurde nun Betonwerkstein benannt und die Fertigung von Beton- und Naturwerksteinerzeugnissen lief auf vollen Touren, für meinen Vater manches Mal bis spät in die Nacht. Siehe hierzu auch die Festzeitschrift von 1962 Treppenstufen, Fensterbänke, Bodenbeläge und vieles mehr.

1965

Am 25.05.1965 erblickte ich dann das Licht der Welt. Sorry liebe Großeltern, das ich euren 30 zigsten Hochzeitstag gestört habe, aber ich wollte als erstes Enkelkind mitfeiern. Erst im alten Eckhaus (Nr. 34) wohnend, zog ich schon ein Jahr später ins neue Wohn- und Bürohaus auf dem Betriebsgelände.

1980

Auch ich fing früh im elterlichen Betrieb an. Mithilfe eines befreundeten Steinmetzmeisters entschied ich mich jedoch für den Bereich Naturwerkstein, der viel umfassender in den verschiedenen Fachrichtungen war und in der Zukunft mehr Möglichkeiten offenließ. Der Betrieb beschäftigte mittlerweile über 15 Mitarbeiter und spezialisierte sich mehr und mehr mit der Bearbeitung und Verlegung von Betonwerkstein und Naturwerkstein.

1990

Nach Beendigung der Meisterschule als Steinmetz- und Steinbildhauermeister habe ich noch meinen Betriebswirt des Handwerks abgeschlossen. 

Mittlerweile ist der Bedarf von Winkelstufen aus Betonwerkstein stark eingebrochen und auch das Material wurde  immer weiter aus dem Markt gedrängt. Naturwerkstein wird vermehrt industriell gefertigt und ist daher preiswerter. Durch das Erschließen neuer Vorkommen, im asiatischen Raum, wurde ein weiterer Preisdruck aufgebaut. 

1995

Der letzte Großauftrag, in Betonwerkstein, mit über 900 lfdm Treppenstufen und 1500 qm Bodenbelag in Düsseldorf von 1993 hatte ein Nachspiel. Nach dem Treffen mit einem bestellten Sachverständigen, der für uns sehr positiv ausging, fragte mich der Sachbearbeiter des Herstellers im Beisein meines Vaters, warum ich mich nicht als Sachverständiger bewerben würde. Nach intensiver Schulung wurde ich dann vom Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk vereidigt. Im Jahr 2014 habe ich dieses Amt dann aus zeitlichen Gründen wieder abgegeben.

2005

100 Jahre Bestehen, aber keine Feier. Mit der EURO Einführung im Januar 2002 sind viele Geschäfte in Konkurs gegangen. Alteingesessene Betriebe, mitunter ohne Vorankündigung. Es war eine schwere Zeit, keiner von unseren Kunden wusste, ob er am nächsten Tag noch einen Job hat. Wir haben uns lange gewehrt und haben noch eineinhalb Jahre versucht mit Kurzarbeit unsere sieben Mitarbeiter zu halten. Als schließlich einer verstarb und ein weiterer in Rente ging, haben mein Vater und ich neu angefangen. Wir wollten die Beratung und Qualität unserer Ausführung an erster Stelle sehen und weniger die namenlosen Großprojekte. Uns war der direkte Bezug zu unseren Kunden wichtig. 2007 konnten wir dann einen passenden Mitarbeiter anstellen, der im Zuschnitt tätig wurde. 2015 folgte ein weiterer Mitarbeiter, der mich an den Bauvorhaben unterstützt.

2020

Corona, niemand hat damit gerechnet und niemand wusste damit umzugehen. Wir hatten glücklicherweise Rücklagen und wollten keine Hilfeleistungen vom Staat. Wir fanden, das andere (Klein-) Unternehmen diese Hilfen nötiger hätten. Wer konnte Wissen, das sich die Auszahlungen derart verzögern. Aber unsere Mitarbeiter und wir sind relativ gut durch die Pandemie 2020 gekommen und unsere Entscheidung für qualitative Ausführungen zahlte sich aus. Ich würde mir wünschen, dass mein Vater sich mehr aufs Büro konzentriert, doch haben wir soviel zu tun, das selbst er noch zeitweilig zu kleineren Baustellen fährt. Mir tut es leid, dass ich Kunden beim Angebot teilweise schon sagen muss das wir bis zu drei Monaten Vorlauf benötigen. Leider kann ich es nicht ändern. Aber ich freue mich jedes Mal, wenn ich meinen Kunden mit Fertigstellung Ihres Projektes eine Träne entlocken kann – vor Freude wohlgemerkt.

Uwe Schneider, im April 2021

„Ich bin nicht perfekt und im Handwerk passieren Fehler. Mein Herzblut liegt darin diese Fehler so klein zu halten, dass diese unbedeutend sind.“